Wahrheit oder Pflicht

Wahrheit oder Pflicht

 

Der Architekt Richard Gage musste die von ihm gegründete Organisation „Architects and Engineers for 9/11 Truth“ verlassen.

 

von Angela Mahr

 

Dieser Artikel erschien am 26. März 2022 im Rubikon.

Wie viel Wahrheit verträgt ein Verein, der die Wahrheit im Namen trägt? Richard Gage verlässt nach 15 Jahren die von ihm gegründete Organisation AE911Truth, die sich mit der Aufdeckung von Lügen rund um das „Nine Eleven“-Ereignis befasst. Die Ursache dafür waren kritische Äußerungen seinerseits zum Thema Covid-19. Haben da einige Leute nicht verstanden, wie sehr sich die beiden Medienereignisse bezüglich Massenmanipulation ähneln? Kann es wirklich sinnvoll sein, die eigene Wahrheitssuche zugunsten von Reichweite einzuschränken? Gage geht nun einen neuen, eigenen Weg.

 

„Herzlich willkommen bei Richard Gage 9/11 entfesselt! Ja, es ist Zeit. Die Dinge entwickeln sich. Und ich habe eine höllische Woche hinter mir, eigentlich einen Monat. Dies war der härteste Monat meines Lebens. Und ich möchte, dass Sie wissen, dass ich zurückkomme .“

So beginnt der Livestream des Architekten Richard Gage vom 4. Oktober 2021. Vor 15 Jahren gründete er die Organisation Architects and Engineers for 9/11 Truth (AE911Truth) in den Vereinigten Staaten, verbunden mit einer Petition für eine Neuuntersuchung der Terroranschläge am 11. September 2001, die inzwischen etwa 3.500 Architekten und Ingenieure unterzeichnet haben. Inzwischen hat Gage mehr als 700 Radio- und Fernsehinterviews zum Thema gegeben (1).

„Wir waren fünf oder sechs Mal im Kongress und haben dort viele Vertreter getroffen, gaben ihnen die Broschüre Beyond Misinformation, die Petition mit den rund 3.500 Architekten und Ingenieuren aus all den Jahren, (…) und die DVD 9/11 Explosive Beweise — Experten äußern sich, die wir vor zehn Jahren gemacht haben“, berichtet Gage rückblickend (2). Man kann wohl sagen, der Aufbau der Organisation sowie die damit verbundenen Veröffentlichungen bedeuten einen großen Teil seines Lebenswerks.

Gegenwärtig spricht Gage nicht mehr im Namen von AE911Truth. „Gail und ich haben eine ganz neue Identität in Gang gesetzt“, sagt er zu Beginn im Livestream über die neuen gemeinsamen Plänen mit seiner Frau. „Deshalb bin ich heute auf Sendung, um Ihnen davon zu erzählen. (…) Vor etwa einem Jahr rief mich Spike Lee, ein berühmter Regisseur, an und sagte, er wolle mich nach Brooklyn fliegen, er wolle sich anhören, was ich zu sagen habe.“

 

Ein Independent-Filmregisseur im postfaktischen Informationskrieg

 

Spike Lee hatte die Doku „9/11 Explosive Beweise — Experten äußern sich“ der AE911Truth gesehen (3). „Er war hin und weg“, erinnert sich Gage. „Er ließ mich (nach Brooklyn) fliegen und wir sprachen zwei Stunden lang mit ihm über alle Beweise“. Lee hatte eine halbstündige Sequenz geplant, ein Special innerhalb seiner Serie, welche beim US-amerikanischen Pay-TV-Kanal HBO in jeweils zweistündigen Folgen lief. Darin waren 15 Minuten mit Aussagen von Gage enthalten sowie weiteres Material mit anderen Experten, die Lee ebenfalls einfliegen ließ, und mit Familienmitgliedern der 9/11-Opfer.

„Er war so bewegt von diesen Beweisen. Und er hat diese ganze Sache im vorigen Jahr zusammengestellt.“

Spike Lee ist ein preisgekrönter Filmregisseur und zugleich bekannt für Independent-Filmproduktionen abseits der großen, mächtigen Hollywood Studios. Lee widmete sich in der Vergangenheit immer wieder sozialen, gesellschaftskritischen und politischen Themen. Unter anderem verfilmte er das Leben des afroamerikanischen Aktivisten Malcolm X.

 

Strategien im Informationskrieg

 

„Und dann geschah etwas. Was geschah: Das Slate Magazin hat sehr gründlich nach Schmutz über mich gesucht. Sie würden es Schmutz nennen. Ich weiß nicht, wie ich es nennen würde. Auf jeden Fall einen Fehler. Ich wurde von einem obskuren Podcaster auf einer Conspiracy Conference (4), auf der ich meine Beweise für das World Trade Center vortrug, in einem Interview auf dem Flur aufgenommen (5).

In diesem unachtsamen Moment machte Gage, so berichtet er, eine forsche Aussage und bezeichnete Covid-19 als „Angriff unter falscher Flagge des tiefen Staates“ und als „Schwindel“ sowie die Impfstoffe als wahrscheinlich lebensgefährlich.

Für das Slate Magazin war das offenbar mindestens ein gefundenes Fressen:

„Sie haben das in den Artikel aufgenommen und Spike Lee damit konfrontiert, weil er von den Mainstream-Medien unter Druck gesetzt worden war, diesen ‚Verschwörungstheoretikern‘ die beste Gelegenheit zu geben, die sie je im Mainstream hatten. Was ja auch stimmt. (Gage lacht.) Der Teil mit der besten Gelegenheit ist wahr. Verschwörungstheoretiker nein. Wir reden über Fakten. Weisen sie auf Verschwörungen hin? Ja. Unvermeidlich.“

Spike Lee hatte in den ersten zwei bis drei Stunden seiner achtstündigen Miniserie das offizielle Narrativ zu Covid-19 unterstützt.

„Er könnte sich also untergraben gefühlt haben, als das Slate Magazin ihm diese Kommentare von mir vor die Nase hielt. (…) Er hat auch eine Menge Druck bekommen. Aber wir glauben, dass das der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat (6).

Das Online-Magazin Slate berichtet über aktuelle Themen, Politik und Kultur in den Vereinigten Staaten. Es wurde 1996 gegründet und war zunächst im Besitz von Microsoft Teil von MSN (The Microsoft Network). Im Jahr 2004 kaufte es die Washington Post Company auf. Der ehemaligen Chefredakteurin Julia Turner zufolge ist das Magazin „nicht grundsätzlich eine Nachrichtenquelle“, sondern soll den Lesern mit witzigen und unterhaltsamen Texten helfen, „die Welt zu analysieren, zu verstehen und zu interpretieren“.

 

Die mediale Schlammschlacht

 

In unserem Fall liest sich das dann unter anderem so: „Gage ist für die Verbreitung einiger der bösartigsten und am längsten anhaltenden Lügen über die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich, weshalb ich überrascht war, dass Lee, HBO und WarnerMedia seiner Gruppe so viel Zeit widmen würden.“

Der Autor des Slate-Artikels sah sich eine Vorabversion der Episode an und bezeichnet das Gesehene als „surreal und demoralisierend“. Insbesondere stelle Lee „etwa ein Dutzend Verschwörungstheoretiker und Mitglieder von Gages Gruppe, einschließlich Gage selbst, drei glaubwürdigen Wissenschaftlern, die die Anschläge vom 11. September 2001 untersucht haben, in einem Format im Stil von ‚Teach the Controversy‘ gegenüber, das die Wahrheit hinter dem 11. September 2001 als offene Debatte zwischen zwei gleichwertigen Seiten darstellt“.

Was könnte dagegen sprechen, in der Wissenschaft und im Journalismus so vorzugehen? Slate kommentiert:

„In Bezug auf die Vermittlung von Fakten ist dies in etwa so, als würde man Covid-19-Impfstoffskeptiker in einer Debatte neben Anthony Fauci präsentieren oder Holocaustleugner neben dem Simon Wiesenthal Center oder eine Clique von Klimawandelskeptikern neben den Autoren des IPCC-Berichts der Vereinten Nationen.“

Die hier geöffnete Schublade liegt so tief, dass ich mich nicht danach bücken möchte und das Zitierte ohne weiteren Kommentar stehen lasse.

Es kam zur gewünschten medialen Schlammschlacht. Die „Fact Checking WebsiteSnopes fasst die Kontroverse am 27. August 2021 auf diffamierende Art zusammen:

„In einer Erklärung an die Medien teilte (Spike Lee) mit, dass er seine letzte Episode überarbeitet, nachdem die Kontroverse um die Einbeziehung von Verschwörungstheoretikern zugenommen hatte. Nachdem Medienberichte aufgedeckt hatten, dass die letzte Folge Interviews mit 9/11-Truthern oder Verschwörungstheoretikern enthielt, gab HBO bekannt, dass Lee die Abschnitte, die diese Interviews enthielten, herausgeschnitten hatte.“

Snopes erhielt 2016 eine Auszeichnung in Höhe von 75.000 US-Dollar von der James Randi Educational Foundation, einer Organisation, die Wikipedia zufolge „zur Entlarvung paranormaler Behauptungen“ gegründet wurde. Im Jahr 2017 sammelte Snopes circa 700.000 US-Dollar über eine GoFundMe-Kampagne und erhielt 100.000 US-Dollar von Facebook im Rahmen einer Partnerschaft zur Überprüfung von Fakten.

Auch die taz griff den Disput in einem insgesamt diffamierenden Artikel auf: Die Aussagen der Architekten und Ingenieure erschienen dem Regisseur „plausibel genug, dass er Richard Gage in einem für HBO produzierten Vierteiler zum 20. Jahrestag von 9/11 reichlich Platz einräumte. Erst nach Kritik in US-Medien erklärte Lee vor wenigen Tagen, die Folge zu überarbeiten.“

Tatsächlich gebe es „direkte Linien von der 9/11- ‚Truth‘-Bewegung zu den QuerdenkerInnen und CoronaleugnerInnen von heute“, gibt der Text vorab besorgt zu bedenken. Die korrekt gendergerechte Sprache wiegt uns zumindest in dem beruhigenden Gefühl, dass bei der taz niemand aus der Debatte ausgegrenzt wird.

 

Warum Richard Gage sich öffentlich entschuldigte

 

Welche Folgen hatte die geplatzte Veröffentlichung bei AE911Truth? Gage berichtet, was dann geschah:

„Unser PR-Berater geriet meiner Meinung nach in Panik und sagte: ‚Sie, der CEO, müssen gehen‘. So geht man mit einer Krise wie dieser um. Es wurde zu einer PR-Krise erklärt. Und schließlich könnten diese Kommentare auf uns zurückfallen und uns verfolgen, das nächste Mal, wenn wir in die Nähe einer solchen Gelegenheit in den Mainstream-Medien kommen.

Also traf sich der Vorstand zu einer Reihe von sehr schwierigen Debatten und Diskussionen. Und am Ende entschieden sie, dass ich zu diesem Zeitpunkt eher eine Belastung als ein Gewinn war. Es war also eine sehr knappe Abstimmung, und ich verlor meine Anstellung bei AE911Truth durch eine Resolution, die mich zum Rücktritt aufforderte. Aber ich sagte, das ist nicht das Richtige, das kann ich nicht tun. Ich werde es nicht tun. So wurde ich in dieser Sitzung aus meinem Arbeitsverhältnis entlassen“ (7).

Er stand „einfach unter Schock“, erinnert sich Gage und fragte sich: „Ist das gerade passiert?“

Nach 15 Jahren intensiver Arbeit mit den AE911Truth sieht er sich vor die Frage gestellt, wie er seine Arbeit fortsetzen könnte, ohne 3.500 Architekten und Ingenieure zu vertreten. Gleichzeitig würdigt er seine Kollegen und ihre Arbeit mit klaren und wertschätzenden Worten (8).

Im Livestream legt Gage zudem seine Seite der Geschichte dar, denn seine Organisation hatte lediglich eine Pressemitteilung herausgeschickt, derzufolge er nicht mehr als CEO tätig war.

„Die meisten Leute dachten, ich sei freiwillig in den Ruhestand gegangen. Aber das ist nicht die Wahrheit. Es geht uns um die Wahrheit. Und die Wahrheit ist, dass ich eine große Klappe habe. Und es ist nicht das erste Mal, dass ich über Covid gesprochen habe, und es ist auch nicht das erste oder zweite oder dritte Mal, dass der Vorstand mich davor gewarnt hat, über dieses Thema zu sprechen“ (9).

 

Gage respektiert die Entscheidung der von ihm gegründeten Organisation

 

Die Kollegen von Richard Gage trafen ihre Entscheidung im Sinne ihrer gemeinsamen Ziele und daher integer. So beschreibt es der AE911Truth-Gründer:

„Ich übernehme die volle Verantwortung für dieses große Versehen. Dies ist ein epischer Verlust für uns alle in der 9/11-Wahrheitsbewegung. (…) Fünfzehn Jahre habe ich AE911Truth gefördert, um einen Moment wie diesen zu erreichen. Und dass ich ihn wegen etwas verloren habe, was ich gesagt habe, schmerzt mich persönlich sehr. Und ich lebe mit diesem Bedauern, seit ich durch die Hölle und zurückgegangen bin. Das war im Wesentlichen meine Schuld.“

Es gebe auch keinen Streit.

„Gegen Ende herrschte Traurigkeit. Sie wollten mich nicht verlieren, genauso wenig wie ich sie verlieren wollte. Aber sie trafen eine Entscheidung, die auf einer Notwendigkeit und einer Sichtweise beruhte, inspiriert von unserem PR-Experten, welche AE911 Truth dazu aufruft, die beste Entscheidung zu treffen, die sie treffen konnten. Und ich respektiere das. Und sie haben diese Entscheidung mit Integrität getroffen. Ich war nicht damit einverstanden, aber wir, diese Organisation, arbeiten normalerweise mit Konsens und in diesem Fall mit einer Mehrheitsentscheidung. Und ich respektiere das.“

 

Richard Gage, 9/11 und Covid

 

Warum aber konnte Gage seine „große Klappe“ nicht halten?

Der Architekt denkt an den Beginn seiner öffentlichen Arbeit zurück:

„Ich fuhr gerade mit meinem Van von einem Treffen zur Beobachtung von Bauarbeiten nach Hause und hörte David Ray Griffin im Radio, an jenem denkwürdigen Tag, dem 29. Mai 2006. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Geschmolzene Träger, am Ende der Träger geschmolzenes Metall, das 600 Fuß in alle Richtungen flog. 156 Ersthelfer sprachen von Explosionen, bevor die Türme einstürzten. Ein dritter Turm, der an diesem Tag einstürzte und von dem ich nichts wusste.

Ich bin ein Architekt! Wenn es einen Wolkenkratzer gab, der 47 Stockwerke hoch war, hätte ich davon gewusst. Aber ich habe herausgefunden, dass kaum jemand von einem dritten Turm wusste, der eingestürzt ist. Das wurde unter den Teppich gekehrt. Das amerikanische Institut der Architekten, dem ich als eines von 90.000 Mitgliedern angehöre, hat es unter den Teppich gekehrt. Sie haben keinen einzigen Bericht über das drittschlimmste Gebäudeversagen der modernen Geschichte herausgegeben.“

Gage war damals fassungslos darüber und realisierte, dass er belogen worden war, in internationalem Ausmaß, mitgetragen durch die Zensur und die Vertuschung in den Mainstream-Medien.

„Unsere Gesetzgeber haben nicht darüber geredet, das Justizsystem hat es mit Gerichtsverfahren vertuscht. Wir leben nicht in dem Land, in dem ich dachte, dass wir leben.“

Gage geht davon aus, dass es um das aktuelle Zeitgeschehen und das Covid-19-Narrativ nicht besser bestellt ist:

„Es ist schlimmer. Es ist schlimmer als der 11. September, und deshalb werde ich meinen Mund nicht darüber halten. Nun bin ich kein medizinischer Experte, aber ich kenne einige“ (10).

Er kündigt an, weiterzumachen:

„Ich kann, auch wenn ich kein medizinischer Experte bin, zumindest andere Experten als Gäste einladen. Das werde ich tun (11).

Handelt es sich bei Corona nun um eine „Deep State False Flag Attack, a Hoax“ (12), wie bereits oben zitiert? Diese zugegebenermaßen sehr kurze Beschreibung des Zeitgeschehens könnte leider treffender sein, als uns allen lieb ist. Wer dabei an welchem Punkt Planer, Profiteur oder Trittbrettfahrer war und ist, kommt zunehmend an die Oberfläche. Ein sehr interessantes Buch dazu ist „Inside Corona“, welches Autor Thomas Röper im Gespräch mit Robert Stein im Januar vorgestellt hat.

Erinnern will ich an dieser Stelle an die völlige Untauglichkeit des PCR-Tests als Grundlage einer Pandemie. Anthony Fauci, oberster Gesundheitschef der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und Berater aller US-Präsidenten und ihrer Regierungen seit dem Kabinett von Ronald Reagan zum Thema Viren und Biosecurity, sagt dazu:

„Der einzige Weg, wie man feststellen kann, ob es übertragbar ist, ist, wenn man nachweisen kann, dass das Virus wirklich in einem lebt und sich vermehrt. Und die Tests messen das nicht. Sie messen das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein nicht des Virus, und das Virus könnte tot sein, ein inaktives Virus, das nicht übertragen wird“ (13).

Der Erfinder des Tests Kary Mullis sprach dem Test dementsprechend jede Eignung zu Diagnosezwecken ab. Seit Beginn der Coronakrise wurde das Pandemiegeschehen jedoch durch sogenannte Infektionszahlen definiert, welche wiederum auf dem PCR-Test beruhen. Die unangebrachten Begriffe „Neuinfektionen“ oder „Durchseuchung“, für die es keine Grundlage gibt, tun dabei psychologisch ihre Wirkung.

Auch die der Coronakrise nur wenige Wochen vorangegangene Pandemie-Übung Event 201 samt ausgefeilter Medienstrategie, an welcher unter anderem Avril Haines, die künftige Koordinatorin der 17 US-Geheimdienste, bereits mitwirkte, sowie die Finanzierung des Labors in Wuhan zur dortigen Forschung und Erzeugung möglichst gefährlicher Coronaviren, hinter welcher das National Institutes of Health (NIH) und Anthony Fauci stehen, tragen jeweils nicht zur Vertrauensbildung bei.

Gage kündigt zudem an, auch bezüglich 9/11 von nun an Themen zu beleuchten, die er bisher nicht angesprochen hat:

„Ich werde ein paar Türen öffnen. Ich werde unter den Teppich schauen. Bei AE911Truth halten sie sich an die Beweise für das World Trade Center. Und ich werde das langsam ausweiten.“

Er erhielt ein Jobangebot eines Architekturbüros, das ihn zunächst begeisterte.

„Aber dann dachte ich an Sie alle da draußen, die sich fragen, was passiert ist. (…) Ich bin bereit, weiterzusprechen. (…) Ich bin bereit, (…) 400 Radio- und Fernsehsender und Podcaster anzurufen, bei denen ich bereits zu Gast war. (…) Und frage sie, ob sie darüber sprechen wollen.“

Seine Arbeit plant er unabhängig von AE911Truth fortzuführen. Gleichzeitig wertschätzt er deren gegenwärtige Arbeit und will auch künftig auf die Organisation und ihre Beweiskraft verweisen.

 

Welche Alternativen hätte es für die Entscheidung der Organisation gegeben?

 

Natürlich ist es bedauernswert, dass Regisseur Spike Lee das Thema 9/11 zurückgezogen hat. Die daraufhin folgende Entscheidung von AE911Truth war eine knappe Entscheidung.
Ich möchte hier abschließend die Frage aufwerfen, welche Alternativen es dazu gegeben hätte, und zudem eine generelle Frage: Macht es Sinn, wenn wir in einer zunehmend global gewordenen Wahrheitsbewegung die Wahrheitsliebe zugunsten von Reichweite zurückstellen?

Eine Alternative wäre die Entscheidung gewesen, künftig nicht im Namen von AE911Truth über andere Themen zu sprechen beziehungsweise Äußerungen dazu im Interview deutlich als persönliche Meinung kenntlich zu machen. Das wäre künftig ja problemlos einhaltbar gewesen und hätte durch ein öffentliches Statement seitens Gage einfach geklärt werden können. Damit wäre klargestellt worden, dass die persönliche Meinung von Gage nichts mit der Organisation und den Unterzeichnern ihrer Petition zu tun hat.

Warum hat man sich nicht einfach darauf geeinigt? Die Erklärung, dass der Vorfall auch künftig ein Problem für die Organisation sein werde, beinhaltet aus meiner Sicht einen Widerspruch:

Die Suche nach den Ursachen globaler Lügen ist durch entsprechende Propaganda immer wieder tabuisiert worden, von emotional aufgeladenen Kampfbegriffen wie den „Verschwörungstheoretiker“ oder den „Coronaleugner“ über die Diffamierung ganzer Bewegungen bis hin zur offensichtlichen Zensur, zu Berufsverboten und Kontosperrungen von Kritikern.

Nun wird auch in diesem Fall die Suche nach der Wahrheit leider, wenn auch unbeabsichtigt, zu Gunsten der Reichweite weiter tabuisiert, was der Lösung unserer gegenwärtigen globalen Probleme nicht zuträglich ist. Redeverbote zu wichtigen globalen Themen zugunsten von Reichweite erscheinen mir generell nicht sinnvoll.

Wahrheit oder Pflicht?

So könnte man diesen Widerspruch zuspitzen. Wie funktioniert eine gesunde Debattenkultur? Man muss nicht Wissenschaftler sein, um ein wissenschaftliches Denken, ein grundsätzlich hinterfragendes, logisches Denken einzusetzen, kurzum, selbst zu denken. Würden wir uns immer nur auf das zurückziehen, was wir jahrelang studiert haben, könnten wir in keinen fruchtbaren Austausch miteinander kommen. Es gilt also, sich verschiedene Seiten anzuhören und neue Informationen zuzulassen.

In einer Debatte geht es nicht darum, selbst alles zu wissen oder alles jemandem zu überlassen, der vorgibt, alles zu wissen, sondern darum, Informationen abzugleichen, zu verarbeiten, selbst zu denken und dann gemeinsam Lösungen zu finden.

In diesem Sinne ist es aus meiner Sicht auch an der Zeit, nach 20 Jahren 9/11 Aufklärung mit sauberer Architektenarbeit von Fachleuten den Fokus zu erweitern: Was läuft gegenwärtig global gesehen alles schief? Wie entsteht Macht, wann wird sie destruktiv, und was können wir tun? Die Antwort darauf kann nicht sein, dass wir diese Fragen nicht behandeln dürfen, weil es kein Studienfach zu diesem Themenkomplex gibt, welches dann auch noch unabhängig, unzensiert und kritisch an den Universitäten erforscht und gelehrt wird!

Die Befürworter von Gages Rausschmiss betreffend erscheint es mir wichtig, sich an den Moment zu erinnern, als damals alles anfing: Drei Wolkenkratzer verwandeln sich vor unseren Augen in Sekundenschnelle in Pulver speiende Staubwolken, einer ohne von einem Flugzeug getroffen worden zu sein. Damals gab es doch auch keine Gewissheit, wohin die Veröffentlichung der eigenen kritische Sicht einen führen wird. Heute, angesichts der haarsträubenden und aus verschiedenen Fachrichtungen inzwischen auch vielfach belegten Widersprüche im globalen Angstnarrativ zu Corona ist es nicht anders, oder?

 

Ausblick

 

Aber die Wahrheit kann schwimmen, während die Lügen versinken. Also wird die Wahrheit früher oder später immer an die Oberfläche kommen. Was sollten wir unterwegs nun tun: Die Wahrheitssuche nach bestem Gewissen unterstützen, oder uns verstecken? Wie wird die Entscheidung bei AE911Truth in fünf oder zehn Jahren dort von den eigenen Leuten bewertet werden? Wie von den Unterstützern? Wie wird man mit dem aktuellen Geschehen weiter verfahren, wie darüber sprechen? Einfach gar nicht?

Ich sehe die Lösung langfristig immer darin, der Wahrheit auf der Spur zu bleiben und die Bruchstellen und Unklarheiten offen zu kommunizieren. Das wünsche ich auch, weiterhin und insbesondere, der Organisation AE911Truth und allen, die sich für das Aufdecken von Kriegslügen und Propaganda eingesetzt haben und weiter einsetzen.

 


Quellen und Anmerkungen:

 

(1) Zeitangabe: 15:55.
(2) Zeitangabe: 16:40.
(3) Im Original: „9/11: Explosive Evidence — Experts speak out“.
(4) Die wörtliche Übersetzung „Konferenz über Verschwörungen“ hätte hierzulande eine negativere Konnotation als im Original.
(5) Zeitangabe: 2:40.
(6) Zeitangabe: 4:30.
(7) Zeitangabe: 6:15.
(8) Zeitangabe: 7:35.
(9) Zeitangabe: 9:27.
(10) Zeitangabe: 11:41. Auf YouTube hat Gage sein Video partiell mit Pieptönen zensiert beziehungsweise vor Löschung bewahrt.
(11) Zeitangabe: 13:30.
(12) Zeitangabe: 3:30.
(13) Zeitangabe: 26:00.

 

Angela

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