Wissenschaft (Gedicht von Angela Mahr)
So alt wie der Kampf zwischen Gut und Böse
Ist die Suche nach Wahrheit, doch diese löst
In uns eine uralte Angst aus
Denn wir sind klein, hilflos und dumm
Und die da oben wissen Bescheid
Oder war es doch eher anders herum?
Wirtschaft, Geschichte und Medizin:
Sicherer als in der Kirche das Amen!
Mit Kopfschmerzen und voll Adrenalin
Schreibst du die Prüfung und machst dein Examen
Die Antworten kennst du, nicht die richtigen Fragen,
Das bringt dich später in schwierige Lagen
Du gehst in die Forschung, hinaus in die Welt
Dich locken Anerkennung und Geld
Mit fetten Budgets und langen Tagen
Widmet ihr euch den ganz großen Fragen
Die Presse feiert euch, wunderbar
Ein neues Krankheitsbild, endlich klar
Mikros fiepen
Kameras klicken
Zeitungen drucken
Uhren ticken
Gelder fließen
Verpackungen klappern
Die einen genießen
Die anderen plappern
Nach, was angeblich der Konsens war
Mit Unbehagen merkst du nach einem Jahr
Die Pläne dazu war’n schon vorher da
Schlimmer noch:
Deine Intuition gebietet den Kranken
Eine vollkommen andre Behandlung
Du folgst deiner Fährte
Du bringst Resultate
Man rät dir ab: Dafür gibt es kein Geld
Erst peinliches Schweigen, dann ordentlich Schelte
Der Konsens wurde zum Dogma
Das Dogma zur Religion
Die Gläubigen werden mit pathetischen
Werbebotschaften belohnt
Du druckst deine Bücher lieber selbst
Und es folgt Deine Exkommunikation
Du fragst Dich: Was bleibt von der Wissenschaft?
Heißt die so, weil das Wissen die schafft?
Dein Bild von der Welt tritt außer Kraft!
So alt wie der Kampf zwischen Gut und Böse
ist die Suche nach Wahrheit, und diese löst
in uns eine uralte Angst aus
Wir sind aber weder klein, noch machtlos, noch dumm
Auch wenn es nicht leicht ist
zu prüfen was Wahrheit ist
Wir sind verantwortlich
diese zu leben
Zu jeder Zeit
Noch nie war es anders herum
(Angela Mahr)
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